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Oh, du schöne Weihnachtszeit! Wenn in der Adventszeit überall geschäftiges Treiben herrscht, lieben wir es Christkind zu spielen, Geschenke zu besorgen und unseren Liebsten eine Freude zu machen. Und es gibt noch vieles mehr, was wir an der Advents- und Weihnachtszeit lieben. Der Duft von Plätzchen & allerlei weihnachtlicher Köstlichkeiten, der Adventskranz und die Vorfreude beim Entzünden der Kerzen an jedem Sonntag, die Spannung der Kinder in freudiger Erwartung des Christkinds… die Liste der schönen Traditionen und Brauchtümer ist lang.
Doch wie sieht das Weihnachtsfest in anderen Ländern aus? Welche Weihnachtsbräuche und Gepflogenheiten gibt es in Nah und Fern? Seien Sie gespannt…
Es überrascht uns nicht – keiner kann Weihnachten wohl so gut wie die Skandinavier, die auch als Erfinder der Gemütlichkeit gelten. Wenn es kalt und dunkel ist, verschönern sich die Finnen, Schweden und Norweger die dunkle Jahreszeit mit leckeren Köstlichkeiten und zahlreichen weihnachtlichen Traditionen, die uns den Blick auf das Schöne lenken lassen.
Hauskaa Joulua – Fröhliche Weihnachten! Finnland ist die „offizielle“ Heimat des Weihnachtsmannes und allein schon deswegen ist es nicht verwunderlich, dass hier Weihnachten einen ganz großen Stellenwert besitzt. Bereits schon im November wird die Weihnachtszeit mit den ersten Weihnachtsfeiern mit dem Namen „Pikkujoulu“ (kleine Weihnachten) eingeläutet. Vor allem in der Vorweihnachtszeit wird gerne Glögli getrunken. Hierbei handelt es sich um eine Glühwein-Variante, welche mit Johannisbeersaft, Nelken, Zimt und Zitronenschalen verfeinert wird.
Das gemeinschaftliche Verspeisen eines Haferbreis, in dem eine Mandel versteckt wird, ist am Vorabend des 24. Dezembers Tradition. Der Glückspilz, der die Mandel erwischt, soll ein glückliches Jahr vor sich haben. Der wichtigste Tag aber stellt der Heilig Abend dar. Um Punkt 12 wird in der ehemaligen finnischen Hauptstadt Turku der Weihnachtsfrieden ausgerufen, was landesweit im Funk und Fernsehen übertragen wird. Danach schließen die Geschäfte und die Gräber auf den Friedhöfen werden mit Kerzen geschmückt, bevor sich die Familien zum Weihnachtsfest treffen. Ganz typisch finnisch steht meist vor dem Weihnachtsessen ein Saunagang an. Ebenso besucht der Weihnachtsmann vor dem Festmahl die Familien zur Bescherung, der nach finnischem Verständnis auf dem Berg Korvatunturi in Lappland wohnt. Schließlich gibt es hier sehr viele Rentiere und wieso sollte der Weihnachtsmann, "Joulupukki" genannt, nicht dort zu Hause sein, wo viele seiner treuen Helferlein leben?
Wie in Deutschland nimmt auch in Norwegen der Adventskalender einen festen Platz in der Vorweihnachtszeit ein. Doch in dem nördlichen Land gibt es noch einen ganz traditionellen Brauch: eine Orange wird mit 24 Nelken bestückt und täglich darf eine aus der Zitrusfrucht herausgezogen werden. So erfüllt bis Weihnachten jeden Tag mehr der Orangenduft die norwegischen Wohnungen.
Der Weihnachtsabend wird pünktlich um 17 Uhr eingeläutet, indem im ganzen Land die Kirchenglocken klingen. Danach finden sich die Familien zum festlichen Abendessen ein. Der norwegische Weihnachtsmann unterscheidet sich von der klassischen Vorstellung und ist eine Mischung aus dem heiligen Nikolaus und Troll. Nachdem die Bescherung stattgefunden hat, wird häufig getanzt und fröhliche Lieder gesungen.
Doch was haben nun Besen und Mopp mit Weihnachten zu tun? Einer alten Sage nach ziehen Hexen und böse Geister an Heilig Abend auf der Suche nach einem Besen um die Häuser, um darauf in den Nachthimmel zu reiten. Um den Weihnachtsmann, der ja bereits am Himmel entlang fliegt, zu schützen, verstecken die Norweger aus diesem Grund ihre Besen an einen sicheren Ort.
Auch die Schweden begehen das Weihnachtsfest mit vielen Traditionen. Die Weihnachtszeit beginnt mit dem ersten Advent und geht über das Luciafest – der Wintersonnwende am 13. Dezember. Ein weißgekleidetes Mädchen, die Lussibrud, zieht mit einem Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf durch die Straßen und verkündet die Zeit des Lichts. Ab dann fiebern die Schweden Heilig Abend entgegen, dem wichtigsten Feiertag.
Das Weihnachtsfest selbst wird im Kreise der Familie verbracht. Pünktlich um 15 Uhr versammelt sich die Familie vor dem Fernseher, um zusammen Kalle Anka – Donald Duck – zu schauen. Erst danach beginnen die eigentlichen Festlichkeiten mit einem reichlich gefüllten Weihnachtsbuffet und Weihnachtsbier. So gestärkt geht es dann an das Geschenke auspacken, welche der Weihnachtsmann „Jultomte“ gebracht hat.
Heilig Abend wird von vielen Schweden auch als Anlass genommen den Hauswichteln „Tomte“ für die Hilfe im vergangenen Jahr zu danken. Hierfür wird eine Schale Haferbrei, die Leibspeise der Wichtel, vor die Türe gestellt.
Erst am 13. Januar gehen die Feierlichkeiten mit dem „Knutstag“ und der Weihnachtsbaumplünderung vorbei. An diesem Tag wird der Weihnachtsbaum entsorgt und alle Süßigkeiten, die an ihm hingen, aufgegessen. Mhhhh….
Manch einer mag sich wundern über die Erwähnung von Fernost in diesem Beitrag. Im östlichen Teil Asiens ist der christliche Glaube nicht allzu weit verbreitet. Dennoch - die Globalisierung und internationale Firmen, die Mitarbeiter aus den verschiedensten Teilen der Welt beschäftigen vermischen sich auch die unterschiedlichsten Bräuche und Feste weltweit. So wird in Deutschland häufig Halloween gefeiert, in Amerika findet man immer häufiger Oktoberfeste und in Fernost eben auch Weihnachten.
Die Bedeutung von Weihnachten für die Chinesen, sofern sie keinen christlichen Glauben haben, ist eher weniger religiös. Es handelt sich eher um einen Trend - vergleichbar mit dem Valentinstag. In Kaufhäusern und auf den Straßen wird häufig bunt und kitschig dekoriert. Die Dekoration bleibt dann oft bis zum Chinesischen Neujahrsfest Ende Januar bzw. Anfang Februar.
Und was haben Äpfel mit Weihnachten zu tun?
Hierzulande bekommen Äpfel maximal als winterlichen Bratapfel eine Bedeutung für das Weihnachtsmenü. In China hingegen sind sie ein gängiges Weihnachtsgeschenk. Das klingt verrückt, lässt sich aber mit der Komplexität der chinesischen Sprache und vor allem der Aussprache erklären. Obwohl sich die Schreibweise unterscheidet, klingen die Wörter für „Apfel“ und „Frieden“ sehr ähnlich und daher wird Frieden häufig mit einem Apfel symbolisiert. Übersetzt man den Begriff „Heiligabend“ wörtlich so heißt es zu Deutsch friedliche Nacht. So wird aus dem „Friedensapfel“ das perfekte Weihnachtsgeschenk.
Vom Apfel zum Fastfood ist es nicht weit. Zumindest wenn es im außergewöhnliche Weihnachtsbräuche im fernen Osten geht. In Japan wurde es nämlich zur Tradition am Heiligen Abend frittierte Hähnchenteile der Fastfood-Kette KFC zu essen. Die Fastfood-Restaurants nehmen Monate im Voraus Reservierungen an. Hintergrund dazu ist eine Werbekampagne aus den 70er Jahren bei der die Restaurant-Kette damit warb am Heiligen Abend Hähncheteile zu essen. Seither wurde es zu einer japanischen Tradition geworden, die Familie an Weihnachten in ein festlich dekorierten Fastfood-Restaurants auszuführen.
Eigentlich ist das gar nicht so verwunderlich für ein Land, dass viele - für Europäer ungewöhnliche - Eigenarten hat. Es gibt zum Beispiel eine Schule, in der Maskottchen ausgebildet werden.
Japan ist ein unglaublich interessantes Reiseland, bekannt für höchstpünktliche öffentliche Verkehrsmittel, eindrucksvolle Landschaften, hochintressante Kulturgeschichte und - das darf nicht fehlen - seine Küche. Mal abgesehen vom Weihnachtsabend hat die japanische Küche sich durch Sushi und Ramen einen hervorragenden internationalen Ruf errungen.
Italien, Spanien und Portugal – das klingt eher nach Sommer, Strand und Meer. Doch auch hier gibt es Interessante Weihnachtsbräuche und -traditionen. Was Hexen, Bohnen und eine Lotterie damit zu tun haben, erfahren Sie in den nächsten Zeilen.
Nicht nach Weihnachten, sondern noch davor findet in Spanien ein inzwischen weltweit bekanntes Spektakel statt. Die staatliche Weihnachtslotterie, die jedes Jahr am Vormittag des 22. Dezember stattfindet, gibt es bereits seit 1812. Gemessen an der ausgespielten Gesamtsumme, gilt sie als die größte Lotterie der Welt. Zu Weihnachten 2013 zum Beispiel wurden Gewinne in Höhe von insgesamt 2,24 Milliarden Euro vorgesehen, was 70 % der Einsätze darstellt. Auf den Hauptpreis, „El Gordo“ ( zu Deutsch „der Dicke“) entfällt ein Gesamtgewinn von 640 Millionen Euro.
Jeweils am 22. Dezember findet die Ziehung in der Hauptstadt Madrid statt und wird auch im Fernsehen übertragen. Insgesamt dauert es mehr als drei Stunden, bis alle Gewinner ermittelt sind. Deshalb beginnt die Ziehung bereits um 10 Uhr morgens. Drei Notare sind damit beschäftigt sicherzustellen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Süße Leckereien werden vielerorts zu Weihnachten gebacken und gemeinsam gegessen – so auch in Portugal. Traditionell backt man den Königskuchen, den man im Portugiesischen „Bolo rei“ nennt. Der „Bolo rei“ besteht aus Mehl, Zucker, Butter, Hefe, Eier und Milch. Außerdem kommt auch etwas Portwein in den Kuchen. Neben den gewöhnlichen Zutaten wird im Kuchen eine Bohne und manchmal auch eine Metallfigur versteckt. Wer beim Essen die Bohne findet, muss im nächsten Jahr den Kuchen backen oder kaufen. Dem Finder der Metallfigürchen soll dieses im neuen Jahr Glück bringen. Im Handel kann man Kuchen mit den leicht verschluckbaren Kleinteilen nicht mehr kaufen – so will es das Gesetz. Das hält die Portugiesen aber zum Glück vom Backen für den privaten Gebrauch nicht ab.
Familienzusammenhalt und gutes Essen werden in Italien nicht nur an Weihnachten besonders großgeschrieben. Die Kleinsten werden ebenfalls gerne zu Weihnachten mit Geschenken überhäuft. Allerdings müssen die Kinder sich ein wenig Gedulden, denn die Bescherung findet erst am Morgen des 1. Weihnachtstags statt.
Die Weihnachtsstimmung bleibt vielerorts noch bis zum 6. Januar erhalten. An diesem letzten Feiertag der Weinachtszeit werden die Kinder noch einmal beschenkt. In diesem Falle aber weder vom Christkind oder Weihnachtsmann, noch von den Heiligen Drei Königen, sondern von der Hexe „Befana“. Sie wird als eine alte, gutmütige Hexe dargestellt, die auf der Suche nach dem Jesuskind mit einem Sack voller Süßigkeiten, Asche und Kohle von Haus zu Haus auf einem Besen reitet.
Am Abend des 5. Januar hängen die Kinder Strümpfe an den Kamin oder stellen Schuhe hin, damit die Hexe sie füllen kann. In der Nacht kommt die Befana – ähnlich wie der Weihnachtsmann - durch den Schornstein in die Häuser und bringt den guten Kindern Süßigkeiten und Geschenke. Bösen Kindern wird nur Kohle in den Strumpf gefüllt. Hierbei handelt es sich nicht um echte Kohle sondern um „carbone dolce“ (süße Kohle), eine schwarz gefärbte Zuckermasse. „La Befana“ ist also eine Mischung aus dem deutschen Nikolaus und dem amerikanischen Weihnachtsmann in Form einer guten Hexe.
Vor allem im westlichen Kulturkreis gibt es verschiedene Anlässe, an denen es Brauch ist, sich zu beschenken. Doch haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, woher die Tradition des Schenkens speziell an Weihnachten kommt?
Den Brauch des Schenkens in unserer heutigen Form gibt es zwar erst seit dem 18. Jahrhundert, doch bereits die alten Römer beschenkten sich gegenseitig zum Jahreswechsel und erhofften sich dadurch Glück für das neue Jahr. Später vermischte sich diese Tradition mit dem Fest zu Christi Geburt, welches ursprünglich zum Jahresende gefeiert wurde. Dass heutzutage die Geschenke an Heilig Abend, am 24. Dezember, verteilt werden, ist auf Martin Luther zurückzuführen. Da Luther die Heiligenverehrung der katholischen Kirche ablehnte, verlegte er die bereits bestehende Tradition des Schenkens von Nüssen und Äpfeln am 6. Dezember zum Tag des Heiligen Nikolaus auf den 24. Dezember und führte das Christkind ein.
Seitdem hat sich, außer an den Geschenken, an diesem Brauch nicht viel geändert. Im 18. Jahrhundert spiegelte sich die strikte Geschlechtertrennung ebenfalls in den Weihnachtsgeschenken wider. Zu dieser Zeit bekamen Jungen Zinnsoldaten, Steckenpferde, Säbel und Taschenuhren geschenkt, um auf ihre eventuelle Rolle im Militär vorzubereiten. Zur Einstimmung auf die Aufgabe als Hausfrau und Mutter bekamen Mädchen vor allem Puppen, Spielzeugherde oder Nähmaschinen als Geschenk zu Weihnachten. Im Biedermeier und mit dem damaligen Aufstieg des Bürgertums, wurde die Kindheit als wichtige Phase der Entwicklung immer mehr anerkannt. Zu dieser Zeit hatte die Vermittlung von Werten und Bildung einen hohen Stellenwert, da das Bürgertum keine materiellen Werte besaß. Aus diesem Grund wurden die Geschenke pädagogischer und sollten einen sozialen Aufstieg der Kinder ermöglichen.
Nach wie vor ist heutzutage das Schenken an Weihnachten eine weit verbreitete Tradition. Hierbei bekommen nicht nur die Kinder Geschenke, sondern ebenfalls die Erwachsenen beschenken sich gegenseitig. Unser Tipp: Kümmern Sie sich bereits frühzeitig um Ihre Geschenke, damit die Adventszeit so schön und besinnlich wird, wie sie es sein sollte. Ihnen fehlt noch die passende Idee? Verschenken Sie doch einfach mal gemeinsame Erlebnisse und magische Momente mit unserem Geschenkgutschein! Sie werden Ihren Liebsten garantiert ein Strahlen ins Gesicht zaubern.
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